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Freundeskreis
Marly-le-Roi - Leichlingen
58 Jahre Städtepartnerschaft
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Info-Blatt
48 - Oktober 2022
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Die
deutsch-französische Reisegruppe in München
In eigener Sache
Liebe
Vereinsmitglieder und Freunde unserer Städtepartnerschaft,
das
Jahr 2022 ist nach den ganzen Aufregungen über Corona wieder
"normaler" verlaufen, zumindest was die Aktivitäten
und Begegnungen in unserer Jumelage betrifft. Ansonsten gab es jede
Menge Unruhen in der Welt.
Das
geplante Neujahrstreffen 2022 mussten wir leider - Corona-bedingt
- wieder absagen.
Aber zur Mitgliederversammlung haben wir uns in großer Runde
mit 28 Personen im Brauhaus am Bahnhof getroffen. Es standen Wahlen
des Vorstandes an. Der alte Vorstand mit Sybille Schmidt, 1. Vorsitzende;
Dr. Hermann Brandl, 2. Vorsitzender; Maja Momm, Kassenwartin wurde
einstimmig im Amt bestätigt. Beisitzer/innen bleiben Heidrun
Glage als Vertreterin der Stadt und Andreas Genschel als Koordinator
für die musikalischen Begegnungen.
Im
Mai konnten wir dann endlich wieder unsere Freunde aus Marly begrüßen.
28 Teilnehmer/innen wurden erwartet und nach langer Corona-Pause freudig
begrüßt.
Der Ausflugstag führte uns an den Rhein südlich von Bonn.
Wir besuchten das ARP-Museum und genossen bei herrlicher Sonne die
Rheinlandschaft.
Der Festabend fand in der festlich geschmückten Stadthalle Bergisch-Neukirchen
statt. Er wurde musikalisch eingeleitet von einem Ensemble der Musikschule
Leichlingen unter der Leitung von Wera Vis.
Beim
Büffet der Gastgeber am Sonntag wurden wieder wirkliche "Leckerlis"
angeboten und alle griffen kräftig zu. Auch hier hatten wir wieder
die Freude, musikalische Beiträge der Musikschule zu hören.
Es war eine schöne Jumelage-Begegnung!
Am
16. Juni 2022 konnte unser "Table Ronde" im Biergarten den
11 B stattfinden und fand regen Anklang.
Im
zweijährigen Rhythmus findet ein gemeinsamer Tagesausflug von
Interessenten der drei Städtepartnerschaftsvereine statt, im
Wechsel von den Vorsitzenden der Vereine organisiert. In diesem Jahr
waren wir an der Reihe.
Der Ausflug führte uns nach Maastricht. Zunächst genossen
wir eine Stadtrundfahrt im "Zonnetrain". Ein leckeres Mittagessen
am Fluss gab uns die nötigen Kräfte für das Einkaufsgewimmel
in der Stadt. Wir entdeckten viele interessante Dinge. Es war ein
schöner gemeinsamer Tag.
Im
Sommer wurde das neue Konzept des ebenfalls neuen Stadtfestkommitees
vorgestellt. Nach vielen Versuchen, für uns etwas bessere Bedingungen
auszuhandeln, haben die drei Städtpartnerschaftsvereine beschlossen,
in diesem Jahr nicht am Stadtfest teilzunehmen.
Aber
natürlich gab es noch ein Jumelage-Highlight im Herbst:
die von Hermann geplante Kulturreise nach München! Hermann hat
wieder einen sehr interessanten Bericht darüber geschrieben!
Herzlichen Dank dafür lieber Hermann und natürlich auch
für die Planung und Organisation und Durchführung der Reise!
Sie hat wieder viel Freude gemacht, nur die "Corona-Souvenirs"
am Ende hätten wir nicht gebraucht. Aber auch damit sind wir
fertig geworden.
Nun
sind wir schon wieder im Herbst angelangt. Hoffentlich sehen wir uns
noch einmal am 24. November 2022 um 19 Uhr im Restaurant 11B zu unserem
"Table Ronde".
Mit
herzlichen Grüßen
Eure Sybille
Geburtstage
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Wir
gratulieren und wünschen alle Gute:
55
Jahre: Annette Langen
65
Jahre: Karl-Heinz Leweke
70
Jahre: Dagmar Büchel, Wicze Braun, Frigga Schäfer-Ludwigs,
Gabi Vesper, Hanne und Harald Wassenberg
80
Jahre: Hiltrud Endlicher, Ingrid Schwarz
90
Jahre: Renate Sander
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Todesfälle
Sieglinde
Wilke ist im April 2022 von uns gegangen. Sie war in der Seniorengruppe
aktiv und würzte die Begegnungen mit vielen Geschichten aus ihrem
"Tierreich" in Witzhelden.
Auch
Gertrud Stengert hat uns im hohen Alter von 102 Jahren verlassen.
Gertrud war eine sehr liebenswürdige, interessierte und aufgeschlossene
Frau, bis ins hohe Alter fit und sogar noch für Sport motiviert.
Hut ab, wir haben sie bewundert und alle ins Herz geschlossen. Dort
wird sie ihren Platz behalten.
Dr.
Hans Andree hat uns leider im Oktober 2022 verlassen. Er wird
uns mit seinem freundlichen und aufgeschlossenen Wesen in Erinnerung
bleiben.
Termine
2022/23
Tag
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Zeit
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Was
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Wo
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24.
November 2022
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19:00
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Table
Ronde
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Restaurant
11 b
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Sonntag,
29. Januar 2023
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11:30
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Neujahrstreffen
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Bürgerhaus
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Donnerstag,
16. März 2023
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19:30
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Mitgliederversammlung
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Brauhaus
am Bahnhof
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Donnerstag,
20. April 2023
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19:00
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Table
Ronde
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11B
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18.-
21. Mai 2023
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Bürgerreise
nach Marly
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Donnerstag,
15. Juni 2023
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19:00
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Table
Ronde
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11B
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Kulturreise
nach Frankreich entfällt
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Oktober
2023
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?
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Museumsbesuch
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?
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Donnerstag,
16. November 2023
|
19:00
|
Table
Ronde
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11B
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Berichte
unserer Mitglieder
Bürgerbesuch
aus Marly
Von
Dr. Hermann Brandl
Endlich
wieder Besuch aus Marly. Bis kurz vorher haben wir noch gebangt, dass
auch ja nichts mehr dazwischenkommt. Nach zweimaligem Ausfall dank
Corona ist es aber wieder soweit. Wie gewohnt stehen wir am Bürgerhaus
und freuen uns über das pünktliche Auftauchen des Busses.
Charly sitzt leider nicht mehr am Steuer, aber Frederic hat unsere
Freundinnen und Freunde auch gut hergebracht. Allen ist die Freude
über das Wiedersehen und die Vorfreude auf ein paar schöne
gemeinsame Tage anzusehen.
Die beginnen, wie gewohnt, mit einem Ausflugstag. In zwei Bussen geht
es an den Rhein, nach Remagen. Es regnet zwar ganz ordentlich, aber
der Wetterbericht verspricht Besserung und die tritt auch pünktlich
bei unserer Ankunft vor dem prächtigen Empfangsgebäude des
Bahnhofs Rolandseck ein, einem Spiegelbild der Rheinromantik des 18.
Und 19. Jahrhunderts. Hier war nämlich der Treffpunkt der prominenten
Gesellschaft, die von der Endstation der Rheinbahn auf das Schiff
oder die Kutsche umstieg. Die Liste der berühmten Besucher ist
lang. Stellvertretend seien nur Kaiser Wilhelm II, die Königin
Viktoria von England, Bismarck, Bernhard Shaw, Friedrich Nietzsche,
die Gebrüder Grimm sowie Brahms und Clara Schumann genannt. Heute
sind es aber wir und wir sind schließlich auch eine internationale
Gesellschaft.
Zunächst werden wir das Arp-Museum besuchen, das sowohl in dem
klassizistischen Bahnhofsgebäude als auch in dem lichtdurchfluteten
modernen Neubau des amerikanischen Architekten Richard Meier untergebracht
ist. Dieser schließt sich direkt dem Bahnhof Rolandseck an und
ist in den angrenzenden Berg hineingebaut. Von oben hat man einen
wunderschönen Blick auf den Rhein und das gegenüberliegende
Siebengebirge. Das Arp-Museum gilt als eines der schönsten Kunstsammlungen
im Rheinland und zeigt einzigartige Werke vom Mittelalter bis heute.
Eine herausragende Rolle spielt dabei das Künstlerehepaar Hans
Arp und seine Frau Sophie Taeuber-Arp. Hans Arp gilt als Pionier der
Organiachen Plastik und seine Frau als Vertreterin der Rhythmisch-geometrischen
Kunst, wie uns unser engagierter Führer erklärt. Neben den
Arps bestaunen wir auch weitere moderne Kunstwerke, wie zum Beispiel
die Skulpturen aus verformten Leitplanken von Bettina Pousttchi sowie
die spektakuläre Architektur dieses Museums. Das gesehene hier
näher zu beschreiben übersteigt ein wenig meine schriftliche
Ausdruckskraft, deshalb kann ich nur empfehlen, dieses vielseitige
Museum einmal selbst zu besuchen. Mit einem kurzen Besuch bei Bildern
von Paula Modersohn-Becker runden wir dann den Besuch ab und machen
beim Mittagessen im Kronleuchtersaal des Bahnhofs, dem früheren
Wartesaal 1. Klasse, im sog. "Interieur Nr.253" eine verdiente
Pause.
Bevor wir wieder in den Bus steigen, grüßt von fern noch
einmal der Rolandsbogen, der einzige Rest der Burg Rolandseck und
dann fahren wir das kurze Stück hinunter zum Rhein, zur berühmten
Brücke von Remagen, oder besser, was davon erhalten ist.
Als
wir uns dann in einem Café am Rhein zu Kaffee und Kuchen niederlassen,
scheint die Sonne mit voller Kraft und lädt uns zu einem kurzen
Spaziergang zu den noch erhaltenen Brückenportalen ein. Auf der
Herfahrt haben wir im Bus bereits etwas über die Geschichte dieser
Brücke erzählt, sodass wir individuell am Rhein entlang
spazieren können.
Sie
hat eigentlich immer in erster Linie kriegerischen Zwecken gedient.
Bereits 1918 sollte sie den Nachschub der deutschen Armee im Westen
sichern und wurde daher nach General Ludendorff benannt.
Ihre Bekanntheit aber rührt aus der Endphase des Zweiten Weltkriegs
her, als die alliierten Truppen sich dem Rhein näherten und praktisch
alle Brücken von der deutschen Wehrmacht bereits gesprengt worden
waren. Auch die Remagener Brücke sollte dieses Schicksal erleiden,
aber die dafür vorgesehenen 600 kg TNT wurden kurzfristig anderweitig
gebraucht. Praktisch mit dem Eintreffen der Vorhut der Amerikaner
wurde dann die Sprengung der Brücke mit nur 300 kg Sprengstoff
von minderer Qualität versucht, schlug aber fehl. Sie hob sich
zwar aus ihren Lagern, fiel aber wieder darauf zurück.
Innerhalb von 24 Stunden überquerten daraufhin 8000 Soldaten
den Rhein und General Eisenhauer soll ausgerufen haben: "Diese
Brücke ist ihr Gewicht in Gold wert". Endgültig, nach
schweren Kämpfen, brach dann die Brücke zehn Tage später
zusammen. Vorher gelangten aber noch weitere 50.000 amerikanische
Soldaten samt ihrer Ausrüstung über den Rhein.
Von einem Wiederaufbau nach dem Krieg hat man abgesehen und heute
ist in den Portalen auf Remagener Seite ein Friedensmuseum untergebracht.
Auf der Rückfahrt genießen wir dann noch eine kleine Extra-Tour
durch Köln, die wir der Sperrung der Autobahn A3 zu verdanken
haben und alle freuen sich auf das Abendessen bei ihren Gastgebern
und den morgigen Familientag.
Wie
stets bei dem Besuch der Marlychois machen wir Gastgeber uns Gedanken,
was wir unseren Gästen an diesem Familientag anbieten können.
Die Ziele sind vielfältig, aber wenn man nach Köln oder
Düsseldorf fährt, trifft man mit hoher Wahrscheinlichkeit
jemand aus unserer Truppe. Das gleiche gilt für den beliebten
Sinneswald von Wicze Braun und Wolfgang Brudes in Leichlingen. Und
alle sagen abschließend: "Also bis heute Abend".
Und das heißt, beim "Geselligen Abend", sozusagen
dem festlichen Höhepunkt des Besuches.
Dieses Jahr findet er in der Stadthalle von Bergisch Neukirchen statt.
Der Saal präsentierte sich ganz in Weiß, sogar die Stühle
sind damit überzogen. Dazu kommt die Dekoration in den beiden
Landesfarben, die von einigen unserer Vereinsmitglieder liebevoll
angebracht worden sind und der Blumenschmuck auf den großen
runden Tischen für jeweils zehn Personen.
Nach den einleitenden Reden der Honoratioren, bei denen leider unser
Bürgermeister wegen eines Todesfalles in der Familie absagen
musste und von Heidrun Glage vertreten wird, wird die Ouvertüre
zum nachfolgenden Diner geboten und zwar von der Folklore-Gruppe der
Leichlinger Musikschule unter der Leitung von Wera Vis.
Die mediterranen Spezialitäten und der passende Wein bringen
uns dann so richtig in Stimmung. Jetzt ist auch Gelegenheit, bei einer
kleinen Wanderung von Tisch zu Tisch, mit denen zu parlieren, die
man schon lange nicht mehr gesehen hat. Es ist wieder ein schöner
Abend, der im Gedächtnis bleiben wird.
Mit
dem französischen Sprichwort "Partir est mourrir un peu"
könnte man den Sonntag überschreiben, der uns Gastgeber
und Gäste zum Abschied wieder ins Bürgerhaus einlädt.
Wie es mittlerweile guter Brauch ist, haben unsere Mitglieder ein
erstklassiges Buffet gezaubert. Ich habe den Eindruck, dass sie alle
in einer Sterne-Küche gelernt haben, so phantasievoll und farbenfroh
sieht es aus.
Was aber wäre ein Gala-Diner ohne musikalische Einstimmung.
Die wird diesmal von drei außergewöhnlichen Talenten der
Leichlinger Musikschule geboten, die uns Anna-Christin Sayn ankündigt.
Das sind Carolin Köhler mit Gesang und Joshua Mitas mit Gesang
und einer Eigenkomposition auf dem Flügel und Judith Lenz, ebenfalls
am Klavier.
Dann
ist es leider wieder soweit. Die Zeit des "Kusskuss" ist
gekommen und wir stehen schon wieder am Bus. Es waren schöne
Tage, au revoir les amis!
Dass
alles so reibungslos abgelaufen ist, ist Sybille, unserer Vorsitzenden
des Marly-Clubs, zu verdanken, die so viel in die Organisation dieses
Besuches investiert hat. Anerkennung und Dank für sie und auch
denen, die sie dabei unterstützt haben.
Ausflug der Vereine der Städtepartnerschaften
Henley, Funchal und Marly-le-Roi
Bericht:
Sybille Schmidt, Fotos: Günter Bölts
Nach längerer Corona-bedingter Pause starteten die drei Vereine
der Städtepartnerschaften wieder zu einem gemeinsamen Ausflug.
Die Organisation hatte der "Freundeskreis Marly".
41
Personen fuhren erwartungsfroh und bei herrlichem Sonnenschein Richtung
Niederlande.
Wir hatten einige, auch verkehrsbedingte Verzögerungen, aber
die Holländer reagierten sehr flexibel auf unseren Anruf, dass
wir leider ca. 45 Minuten später nach Maastricht kämen.
Wir konnten das Programm umdrehen und gingen erst in die "Riverside-Lounge"
zum Mittagessen und fuhren danach mit dem "Zonnentrein"
durch das Städtchen.
Was
war dort für ein Leben und Treiben! Wir haben gestaunt und haben
uns mit Freude nach der Zugfahrt in den Betrieb gestürzt zum
Shoppen. Wobei einige Teilnehmer nur gemütlich im Schatten saßen
und ihr Bierchen tranken und erzählten. Auch gut! Die Frauen
haben die Vielfalt und den Schick der Läden genossen.
Am
Nachmittag machten wir dann eine Rundfahrt auf der Maas und hatten
Gelegenheit, die quirlige Stadt von der Wasserseite aus zu betrachten.
Wir
nutzten auch die Möglichkeit zu einem ruhigen Gespräch über
Konzepte unserer Begegnungen mit den Partnerstädten in der Zukunft.
Nach
der Bootsfahrt erwartete uns unser Bus und wir fuhren zufrieden wieder
Richtung Heimat. Zur Abwechslung gab es noch ein Gläschen Sekt
mit Chips. Alle haben sich an einem schönen und abwechslungsreichen
Tag erfreut.
Die
Leichlingen-Stiftung der Sparkasse Köln hat dieses Gemeinschaftsprojekt
der drei Vereine mit dem "Leuchtturmprojekt" gefördert;
damit soll die Zusammenarbeit mehrerer Leichlinger Vereine gefördert
werden. Alle drei Vereine bedanken sich sehr herzlich für die
finanzielle Unterstützung dieses Ausfluges.
Wenn
einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen -
besonders,
wenn es nach München geht
Von
Dr. Hermann Brandl
München,
die bayerische Landeshauptstadt, scheint nicht nur für viele
Deutsche attraktiv zu sein, sondern auch für unsere Freunde in
Marly, denn auf Brunos Wunsch wurde sie als Ziel für unsere diesjährige
Kulturreise ausgewählt. Und ausgerechnet er und seine Frau Michéline
können nicht dabei sein. Das ist für uns alle sehr traurig,
denn Bruno hatte sich so sehr darauf gefreut, hat er doch während
seines Berufslebens München öfter besucht und seine Vorfreude
auf die Weißwürste in einem zünftigen Biergarten war
groß.
So sind wir nur noch 28 in unserer Gruppe, 16 aus Marly und 12 aus
Leichlingen.
Wir 12 fahren also, wie gewohnt, vorsichtshalber einen Zug vor dem
von der Bahn vorgeschlagenen, von unserem kleinen Bahnhof ab. Und
das ist gut so, denn der nachfolgende fällt aus, wie eine Durchsage
uns mitteilt. Das wäre schon die erste Panne gewesen, denn dann
hätten wir in Köln auch von dem ICE nach München nur
noch die Schlusslichter gesehen.
Aber so stehen wir rechtzeitig am angekündigten Bahnsteig bereit,
nur um kurz vor der Einfahrt unseres Zuges durch den Lautsprecher
zu erfahren, dass er leider auf einem anderen Perron ankommt und dass
außerdem die Reihenfolge des Wagenstandes geändert worden
sei.
Das bedeutet für mich, der die Truppe zusammenhalten muss, immer
Alarmstufe rot. Hoffentlich finde ich meine Lieben auch auf der anderen
Seite alle rechtzeitig wieder.
Denn schlagartig setzen sich Hunderte von Reisenden mit ihrem Gepäck
gleichzeitig in Bewegung, was besonders bei nicht mehr ganz so Jungen
für leichte Nervosität sorgt. Denn der Aufzug ist an der
einen Seite und die Rolltreppe an der anderen und überhaupt findet
man alles nicht so schnell bei dem Geschiebe mit den großen
Koffern. Aber irgendwie klappt es Gott sei Dank doch noch und wir
müssen uns nur noch in den vollen Wagen drängeln, wo aber
leider schon etliche Reisende auf den für uns reservierten Sitzen
Platz genommen haben, aber ebenfalls ihre Reservierung nachweisen
können.
Um es kurz zu machen, nach längeren Verhandlungen und Transfers
einiger anderer Leidender in die erste Klasse, sitzen wir dann etwas
erschöpft da und hoffen, dass es im weiteren Verlauf der Reise
etwas ruhiger zugehen wird.
Im Augenblick ist es aber noch nicht so weit, denn ein scheinbar ebenso
genervtes Baby scheint am Spieß zu stecken, so laut brüllt
es anhaltend.
Aber letztlich rollen wir, wenn auch ziemlich verspätet. Das
macht aber nichts, denn unsere Marlychois kommen ja erst etwa zwei
Stunden nach uns auf dem Münchner Flughafen an. Gott sei Dank
kommen sie überhaupt, denn am Tag zuvor hat die Lufthansa gestreikt
und mit der fliegen sie.
Wie der Kölner sagt: "Et hät noch immer jut jegange"
Und bei dem traditionellen Verre d'Amitié vor dem Abendessen
in unserem Hotel Maritim, gleich neben dem Hauptbahnhof, freuen wir
uns dann alle gemeinsam auf hoffentlich entspannte Münchener
Tage.
Der
Altstadtrundgang
Heute, am ersten Arbeitstag, lernen wir unsere Münchner Stadtführerin,
Stephanie Stephan, kennen. Sie wird uns die kommenden fünf Tage
unter ihre Fittiche nehmen und uns ihre Stadt auf Deutsch und Französisch
vorstellen.
Da unser Hotel sehr zentral liegt, brauchen wir meistens keine öffentlichen
Verkehrsmittel. Zunächst spazieren wir also bei strahlendem Sonnenschein
zum nahe gelegenen Karlsplatz. Er wird von dem gewaltigen barocken
Justizpalast, einem kreisrunden Springbrunnen, Rondellbauten und dem
Hotel Königshof dominiert. Der Name Karlsplatz stammt vom bayerischen
Kurfürsten Karl Theodor aus der pfälzischen Linie der Wittelsbacher,
der 1777 die bayerische erbte und daher hier nicht besonders beliebt
war. In München kennen die meisten diesen Platz aber sowieso
nur als den Stachus. Den hat er einem beliebten Biergartenwirt namens
Eustachius zu verdanken.
Durch das Karlstor gehen wir nun weiter, in die Innenstadt hinein.
Es ist eines von ehemals fünf Stadttoren, von denen es heute
nur noch drei gibt, neben dem Karlstor das Sendlinger- und das Isartor.
Unser Treck, der sich immer in wenigen Minuten beträchtlich in
die Länge zieht, bewegt sich jetzt der Herzog-Max-Straße
entlang zum Künstlerhaus am Lenbachplatz, um dann in Richtung
Promenadenplatz umzuschwenken. Ein kurzer Blick noch auf ein Denkmal,
das an die erste, von Hitler zerstörte Synagoge erinnert und
weiter. Ich komme mir vor wie ein Herdenhund, der immer hin und her
rennt, um einerseits die Gruppe zusammenzuhalten und andererseits
etwas von dem mitzukriegen, was uns unsere Führerin erzählt.
Ein Denkmal hilft da immer viel, denn es lädt zum Sammeln ein.
So wie jetzt am Promenadenplatz.
Also Dank an Orlando di Lasso, dem berühmten Renaissance-Komponisten,
der aber völlig untergeht in der von Michael Jackson-Verehrern
aufgestellten Devotionalien. Der Künstler hat nämlich oft
im gegenüberliegenden Hotel Bayerischer Hof residiert und anlässlich
seines 10-Jährigen Todestages haben sich seine Anhänger
des Denkmals bemächtigt und es umgestaltet. Und gleich noch ein
Denkmal, diesmal ganz aus Aluminium, das von Maximilian Joseph Graf
von Montgelat, einem bayerischen Staatsreformer des 19.Jahrhunderts,
Minister unter dem ersten König von Bayern, Maximilian I. Joseph.
Das dem Denkmal gegenüberliegende Palais Montgelat wurde später
zur Bayerischen Staatskanzlei und 1969 vom Hotel Bayerischer Hof erworben
und unter Beibehaltung der repräsentativen Innenräume zum
Hotel umgestaltet.
Die gegenüberliegenden Dirndl-Schaufenster des weltgrößten
Modehauses für Trachten, Loden-Frey, sorgen danach für etwas
Abwechslung, ehe wir an der Frauenkirche ankommen.
Dieser gewaltige dreischiffige Backsteinbau mit den beiden von charakteristischen
Hauben gekrönten und fast 100 Meter hohen Türmen ist das
Wahrzeichen Münchens. Wenn man die Kathedrale durch das Hauptportal
betritt kann man die Fenster zunächst nicht sehen, sondern nur
die lichtdurchfluteten Säulenreihen.
Dieser
Eindruck ist die Erklärung für den sogenannten Teufelstritt,
ein im Fußboden des Eingangsbereichs sichtbarer Fußabdruck
mit einem Schwänzchen dran. Der
Teufel hat nämlich die Kirche, als sie noch nicht geweiht war,
betreten und laut gelacht, weil er glaubte, dass man die Fenster vergessen
habe und stampfte vor Freude auf den Boden. Später hat er dann
wutentbrannt seinen Irrtum bemerkt und verwandelte sich in einen heftigen
Wind, um das Gebäude zu zerstören. Das erklärt die
oft sehr starken Winde um das Gotteshaus.
Nach dem Besuch der Kirche, bei dem wie jedes Mal meine Leute sich
bis in die hintersten Winkel zerstreuen, bin ich froh, dass wir wieder
vereint weitergehen können. In diesem Fall zum nahegelegenen
Neuen Rathaus am Marienplatz, wo das bekannte Glockenspiel um 12:00
Uhr auf uns wartet. Zwei Ereignisse aus der Münchner Stadtgeschichte
werden nacheinander durch die sich im Kreis bewegenden Figuren dargestellt.
Im oberen Teil wird die Hochzeit von Herzog Wilhelm V. mit Renate
von Lothringen und dem anschließenden Ritterspiel gezeigt, im
unteren der Schäfflertanz der Fasshersteller, die sich nach einer
schweren Pestepidemie als erste wieder auf die Straße gewagt
hatten, um die Menschen aufzuheitern. Wer den echten Schäfflertanz
sehen möchte, sollte sich 2026 im Kalender vormerken, denn alle
sieben Jahre kommt er vor dem Rathaus zur Aufführung.
Der Marienplatz verdankt seinem Namen der hoch aufragenden goldenen
Mariensäule, die Kurfürst Maximilian zum Dank dafür
errichten ließ, dass München und Landshut im Dreißigjährigen
Krieg nicht zerstört wurden.
Da ich mit Sorge bereits erste Ermüdungserscheinungen bei meinen
Lieben beobachte, kommt jetzt die Mittagspause im Donisl gerade recht,
wo es zum Einstand Weißwürste mit Brezln und eine Dampfnudel
gibt. Dazu vielleicht ein erfrischendes Münchner Bier.Danach
spazieren wir weiter. Zuerst zum Alten Peter, der ersten Pfarrkirche
Münchens mit den ältesten Glocken und den historisch ersten
Turmuhren der Stadt, und dann zum Viktualienmarkt.
Wenn wir nicht gerade gut im Donisl gegessen hätten, würde
uns dieser um einen Biergarten herum angelegte Lebensmittelmarkt mit
seinem besonderen Flair noch mehr verführen. So begnügen
wir uns damit, das mit Blumen geschmückte Denkmal Karl Valentins
anzusehen, und setzten unseren Weg fort bis zum St.- Jakobs-Platz.
Dieser Ort gilt heute als Platz der Versöhnung, weil hier seit
2007 im Jüdischen Gemeindezentrum die neue Synagoge und das Jüdische
Museum einen würdigen Platz gefunden haben, zusammen mit dem
Münchner Stadtmuseum. Der Platz ist aus Sicherheitsgründen
mit Pollern geschützt. Hier findet man sogar noch ein Ohrwaschel-Haus
aus dem 15,Jahrhundert, das zwei Gauben auf dem Dach hat, die Ohrwascheln
ähneln, weil sie an den beiden Enden der Front angebracht sind.
Sie dienten als Aufzug und sind so ausgerichtet, dass der Regen nicht
aufs Nachbarhaus fällt.
Nun verlassen wir diese neu herausgeputzte Partie Münchens und
machen uns über den Rindermarkt mit dem imposanten Rinderbrunnen
auf den Weg zurück, über den Marienplatz zum Alten Hof,
auch Alte Vester oder Ludwigsburg genannt, der ersten Residenz der
Witttelsbacher in München. Hier hatte Ludwig IV, auch Ludwig
der Bayer genannt, seine Kaiserresidenz. Er war der erste Wittelsbacher,
der 1328 zum römisch-deutschen Kaiser gekrönt wurde,
Durch den spätgotischen Torbogen gelangen wir zur Alten Münze,
der früheren herzoglichen Kunstkammer und dann zur belebten Maximiliansstraße
und dem Max-Joseph-Platz. Hier stehen nicht nur die Residenz und das
Nationaltheater, sondern auch Taxis. Und die kommen gerade recht,
denn einige unserer Wanderer sind am Ende ihrer Kräfte. Der doch
recht lange Weg und die brennende Sonne haben das ihre dazu beigetragen,
dass sie sich entschließen, ins Hotel zurückzufahren.
Die letzte Station des Tages ist das Cuvillié-Theater in der
Residenz, zu dem wir über einige der vielen Innenhöfe des
größten Stadtschlosses Deutschlands gelangen.
Benannt ist dieses wunderschöne Rokoko-Theater nach dem bayerischen
Hofbaumeister François de Cuvillié, der 1708 als Hofzwerg
in den Dienst des bayerischen Kurfürsten Max II. Emanuel aufgenommen
und wegen seiner außergewöhnlichen Begabung nach Paris
zur Ausbildung geschickt wurde. Das Theater, das sich vor dem Zweiten
Weltkrieg auf dem Platz des heutigen Residenztheaters befunden hatte
und danach in der Residenz wiederaufgebaut wurde, hat den Weltkrieg
nur deshalb so gut überstanden, weil alles abfotografiert und
ausgebaut wurde. 1958, zur 850-Jahrfeier Münchens wurde es dann
wieder der Öffentlichkeit übergeben. Früher, zu seiner
Glanzzeit, als Ludwig II. die ersten Opern von Wagner aufführen
ließ, waren im Zuschauerraum keine Stühle angebracht. Stattdessen
ging das Publikum während der Aufführungen hin und her.
Auf den Rängen herrschte aber strikte Ordnung. Der erste Rang
war für den Hochadel, der zweite für den niedrigen Adel
und der dritte für die Hofbeamten vorgesehen.
Ziemlich erschöpft vom langen Tag müssen wir uns schon konzentrieren,
als wir am Ausgang der Residenz auf dem Odeonsplatz ankommen. Dieser
Platz mit der Feldherrnhalle ist ein zentraler Ort in München.
Die Feldherrnhalle und das einen Kilometer entfernte Siegestor bilden
ein städtebauliches Pendant.
Als Denkmal für die Bayerische Armee errichtet, gedenkt die Feldherrnhalle
gleichzeitig der bayerischen Soldaten im preußisch-französischen
Krieg von 1870/71 als auch denen im deutsch-deutschen Krieg von 1866,
wo Bayern auf der Seite von Österreich kämpfte. Am 9.November
1923 spielte sie die Hauptrolle im Hitler-Ludendorff Putsch, der von
der bayerischen Polizei niedergeschlagen wurde. Nach der Machtergreifung
ließ Hitler hier eine Gedenktafel für seine getöteten
Anhänger anbringen und jeder der vorbeikam, musste mit Hitlergruß
salutieren. Für die Mutigen, die sich verweigerten und hinter
der Halle auf der im Volksmund so genannten Drückerbergergasse
zum Odeonsplatz gelangten, ist heute glänzende Pflasterstreifen
eingearbeitet.
Unser
Marsch geht aber jetzt von der Feldherrnhalle weg und schnurstracks
zum Hotel, denn wir haben den Feierabend verdient und haben uns beim
gemütlichen Abendessen eine Menge zu erzählen.
Stadtrundfahrt
Einige von uns atmen sichtbar ein bisschen auf, als ich sage, dass
wir heute weitgehend mit Autobus Oberbayern unterwegs sein werden.
Wie gewohnt, um zehn Uhr, geht's los. Auf dem Weg nach Nymphenburg
kommen wir zuerst am Wittelsbacher-Brunnen vorbei, dem größten
der Stadt, und dann entlang der Brienner Straße zum Karolinenplatz,
wo ein mit Bronzeplatten überzogener Obelisk den 30.000 bayerischen
Soldaten gewidmet ist, die König Max I. Joseph Napoleon als Blutzoll
für seinen Russlandfeldzug anbieten musste, weil er ihn 1806
zum König von Bayern gemacht hatte. Seitdem darf ich mich als
Franke auch als bayerischer Staatsbürger fühlen und besitze
sogar die bayerische Staatsbürgerschaft. Über die teure
Maxvorstadt, wo eine Garage zweihundert Euro Miete im Monat kostet
und den Königsplatz, der mit den Propyläen und der Glyptothek
eher an Athen erinnert, ist es dann nicht mehr weit bis zum Schloss.
Von 1715 bis 1918 war dieses einmalige Bauensemble der Sommersitz
der bayerischen Kurfürsten und Könige. Neben der monumentalen
Dreiflügelanlage in den Stilen Barock und Rokoko, besteht es
aus einem ostseitigen Rondell, dem weitläufigen Park im Westen,
vier Burgen und zahlreichen Kanälen. Wie üblich, diente
auch hier Versailles als Vorbild.
Um ein bisschen Laufen kommen wir jetzt aber doch nicht herum, denn
es steht die Schlossführung an. Mit Audioguides bewaffnet machen
wir uns auf den Weg, der uns die verschwenderische Lebensweise der
damaligen Adelswelt vor Augen führt. Auf Einzelheiten will ich
hier nicht eingehen, sondern nur auf ein paar Leitlinien. Eine Ordnung
in die Abfolge der Kurfürsten und Könige zu finden, wird
dadurch erleichtert, dass man in Bayern immer nur ganz wenige Namen
zu kennen scheint. Wenn man sich Maximilian X.- Joseph und Ludwig
Y. merkt, kennt man schon fast alle. Nur mit den Nummern hapert es
dann noch. Zum Beispiel die Könige ab 1806:
Maximilian I. Joseph, Ludwig I., Maximilian II. Joseph, Ludwig II.,
Ludwig III., wenn man von Otto I. absieht, der aber unfähig zum
Regieren war und von Prinzregenten ersetzt wurde.
Bei den Preußen ist es übrigens ähnlich, nur wechseln
sich da immer Friedrich, Wilhelm und Friedrich-Wilhelm ab.
Dies habe ich als wesentliche Erkenntnis aus der Führung gewonnen
und bin zufrieden, als wir uns dann im Schlossrestaurant Schwaige
zum königlichen Schweinsbraten niedersetzen dürfen.
Vor der Weiterfahrt ergehen wir uns noch ein wenig im Schlosspark.
Von den Parkburgen oder Lustschlösschen gibt es hier insgesamt
vier und eine der schönsten ist die Amalienburg. Dieser einstöckige
Rokokobau war ein Geschenk der Kurfürsten Karl Albrecht an seine
Frau Amalie. Abschließend hören wir dann noch etwas über
das Nymphenburger Porzellan, das seit der Gründung der Manufaktur
durch den Kurfürsten - Achtung- Maximilian III. Joseph, im Jahr
1761 heute noch immer im Schlossrondell hergestellt wird.
Wir lösen uns jetzt von der königlichen Vergangenheit und
kehren in das moderne München zurück. Über den Mittleren
Ring fahren wir zur BMW-Welt. Dieser futuristische Bau ist als Auslieferungszentrum
geplant, gleichzeitig aber auch für Ausstellungen und "Events"
vorgesehen. Er liegt gleich neben dem BMW-Vierzylinder, dem Verwaltungszentrum
des Konzerns und dem BMW-Museum. Ein Rundgang lässt das Herz
eine jeden Autoliebhabers höher schlagen. Vom Mini bis hin zum
sündhaft teuren Luxuswagen ist hier alles vertreten. Gleich gegenüber
schließt sich das Olympiagelände mit dem Olympiaberg und
dem Stadion an.
Gern
lassen wir uns dann wieder zurück zur Innenstadt schaukeln und
schauen dabei gemütlich aus dem Fenster.
Die Leopoldstraße führt uns zunächst durch Schwabing,
dem Bohème-Viertel der Prinzregentenzeit ab dem Ende des 19.Jahrhunderts.
Vor allem Maler und Literaten verkehrten hier, von denen wir beim
Besuch des Lenbachhauses noch mehr hören werden. Auch das Satireblatt
"Simplicissimus" hat hier seinen Ursprung. Bekannte Bauten
säumen ihren Rand, wie z.B. die Kunstakademie und die Großplastik
"Walking Man".
Am Siegestor geht sie in die Ludwigstraße über. Das Siegestor,
ein klassizistischer Triumphbogen, vom Architekten Friedrich von Gärtner
erbaut, stellt das Gegenstück zur der einen Kilometer entfernten
Feldherrnhalle dar und erinnert an den Sieg über Napoleon I.,
der Bayern in fünf Kriege verwickelt hatte.
Aber wenigstens ist dabei ein Königreich herausgesprungen.
Ab jetzt also die Ludwigsstraße, die neben der Brienner- und
Maximilianstraße die bedeutendste Prachtstraße Münchens
ist.
Rechter Hand passieren wir die Ludwig-Maximilian-Universität
am Geschwister-Scholl-Platz. In ihrem Foyer haben Sophie Scholl und
ihr Bruder 1942 die Flugblätter von der Empore herunter geworfen
und wurden vom Hausmeister denunziert. Gegenüber, auf der anderen
Straßenseite folgen dann die Ludwigskirche, die mit ihren beiden
Türmen das Gegenstück zur Theatinerkirche bildet und die
Bayerische Staatsbibliothek. Ein paar weitere Prachtbauten, die auch
alle unter Ludwig I. von seinem Stararchitekten von-Gärtner entworfen
wurden, lasse ich jetzt aus, denn wir sind schon am Odeonsplatz angekommen
und biegen in die Brienner Straße ein, die, wie wir schon wissen,
über den Karolinen- zum Königsplatz führt und mit ihren
Palais einen imperialen Eindruck macht. Wir biegen aber kurz vor dem
Platz der Opfer des Nationalsozialismus links auf den Maximiliansplatz
ab und sind dann gleich am Stachus und damit fast zu Hause.

Ausflug
in die bayerischen Berge
Auch heute schaue ich in entspannte Gesichter, denn schon wieder wartet
Autobus Oberbayern darauf, dass wir einsteigen.
Wer München verstehen will, muss sich nämlich auch mit seiner
Bergwelt beschäftigen. So richtig fangen die ganz hohen Berge
zwar erst unmittelbar an der Grenze zu Österreich an, aber die
Bayern sind's zufrieden. Heute also soll König Ludwig II. die
Hauptrolle spielen.
Während wir uns langsam aus dem Flachland in immer welligere
Gegenden vorarbeiten, erfahren wir mehr über das, was Ludwig
am meisten bedeutet hat, und das zuerst auf Französisch und dann
auf Deutsch. Also über den Schlossbau und die Förderung
Richard Wagners.
Neben dem Märchenschloss Neuschwanstein, wo wir zunächst
hinfahren, sind auch die Schlösser Linderhof und Herrenchiemsee
zu nennen. All der Zauber, der mit diesen Bauten verbunden ist, darf
aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die gewaltige Verschuldung,
die damit verbunden war, letztlich zur Entmündigung des Königs,
zu seinem Tod, und zur Gründung des Deutschen Reiches beigetragen
haben.
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Mittlerweile
sind wir in Schwangau angekommen, wo wir die beiden Königsschlösser
Neuschwanstein und Hohenschwangau gut sehen können. Schneeweiß
ragen Türmchen und Mauern von Neuschwanstein zwischen den
Bergen empor und es ist jedem klar, dass das eine der Hauptattraktionen
in Bayern ist.
Deshalb ist uns auch sehr schwergefallen, unserer Gruppe zu
erklären, dass wir das Schloss nicht von innen sehen werden,
denn die Anstrengungen wären nach unserer Meinung für
viele von uns zu groß gewesen.
Bis zu 10.000 Besucher werden an Hochsaisontagen wie heute in
etwa dreißigminütigen Audioführungen durchgeschleust
und dazu kommen der einstündige Weg zum Schloss hinauf
und zurück und eine etwa ebenso lange Wartezeit vor dem
Einlass.
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Schloss
Neuschwanstein
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Aber auch so haben wir von unserem Standpunkt aus einen guten Eindruck
bekommen, auch auf das neugotische Schloss Hohenschwangau auf der
anderen Seite des Tals, wo König Ludwig einen Teil seiner Jugend
verbracht hat und wo in ihm wohl der Wunsch gereift ist, diese Märchenschloss
gegenüber zu bauen.
Inspiriert zu diesem Bau haben ihn angeblich die Schwäne auf
dem nahegelegenen Schwansee, wo er viel Zeit mit Freunden beim Fischen
verbracht hat.
Ludwig II. war ein Romantiker und förderte auch die Kultur.
So stellte er Wagner ein Haus in der Brienner Straße in München
zur Verfügung und finanzierte unter anderem zahlreiche seiner
Opern, sowie das Festspielhaus in Bayreuth. Auch Neuschwanstein
war wohl als Hintergrund für Wagners Werke gedacht. Er gab
so viel Geld aus, dass er, anders als die Könige vor ihm, keine
repräsentativen Bauwerke mehr in der Landeshauptstadt ausführen
konnte und sich immer mehr aus München zurückzog. Auch
der Bau von Neuschwanstein bereitete ihm finanziell große
Sorgen. Das kam Bismarck 1871 bei der geplanten Reichsgründung,
der Bayern zögerlich gegenüberstand, gerade recht. Die
Zusage, Ludwig den Bau zu Ende zu finanzieren, führte dann
aber schließlich zum Einlenken Bayerns.
So viel zu Ludwig II., der Neuschwanstein immer nur als Baustelle
gekannt hat und das immer nur das "Schloss auf der anderen
Seite von Hohenschwangau" genannt wurde. Drei Monate nach seinem
Tod 1886 im Starnberger See hat Bayern das Schloss zum Museum erklärt
und ihm seine heutigen Namen gegeben.
Nun
aber fahren wir zu einem echten "Meisterwerk der menschlichen
Schöpferkraft", wie es in der Begründung zur Wahl der
Wieskirche als Weltkulturerbe heißt. In gut zwanzig Minuten
sind wir da, aber vor dem Besuch wartet noch der Gasthof Schweiger,
direkt neben der Kirche, mit den Ochsenbackerln auf uns. Und die tun
uns richtig gut.
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Wieskirche
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Gabriele-Münter-Haus
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Selten
kann man ein Bauwerk bestaunen, in dem die Harmonie zwischen Kunst
und Landschaft so vollkommen ist, wie hier. Die Einheit von Fülle
und Leichtigkeit ist bei allen Kunstformen, wie Architektur, Bildhauerei
und Malerei, einzigartig.
Besonders hervorzuheben sind die goldenen Stuckgirlanden und das Trompe
de l'oeil-Fresko an der Kuppeldecke.
Die Kirche wurde von 1745 bis 1754 von den Brüdern Johann Baptist
und Dominikus Zimmermann gebaut und ist eines der bekanntesten Bauwerke
im Rokoko-Stil. Ihre Gründung geht auf die Verehrung der Statue
des gegeißelten Heilands zurück, die 1730 vom zwei Äbten
im Kloster Steingaden hergestellt und bei der Karfreitags-Prozession
des Klosters mitgetragen wurde. Daher auch ihr voller Name: "Wallfahrtskirche
zum Gegeißelten Heiland auf der Wies".
Das "Wunder von der Wies", wo eine Bäuerin Tränen
in den Augen der Figur erkannt haben will, führte dann letztendlich
zum Bau der Wallfahrtskirche.
Zum
Abschluss dieses Tages gondeln wir jetzt durch die schöne "Vor"-Gebirgslandschaft
Richtung Murnau, wo noch ein kurzer Stopp beim Gabriel-Münter-Haus
eingelegt wird. Gabriele Münter ist eine bekannte Vertreterin
des Expressionismus und wir werden übermorgen noch mehr von ihr
beim Besuch des Lenbachhauses erfahren.
Montag,
wieder ein Arbeitstag
Leider kann ich's nicht ändern, aber wer München näher
kennenlernen möchte, muss es auch erwandern.
Der Vormittag ist den Spuren des Nationalsozialismus gewidmet.
In München, das auch die "Hauptstadt der Bewegung"
genannt wurde, fing alles an. Hier konnte Hitler in Deutschland Fuß
fassen. Nach dem Scheitern des Hitler-Ludendorff-Putsches beim Marsch
auf die Feldherrnhalle 1923 und der neunmonatigen, anstatt der vorgesehenen
fünf Jahre in Haft, gewann er nach und nach an Boden. Die NSDAP
wurde im Februar 1925 im Bürgerbräukeller in München
gegründet und Hitler hatte seinen privaten Wohnsitz bis 1945
in München. Die Stadt spielte während der gesamten NS-Zeit
eine wichtige Rolle, deren Spuren wir heute entlangwandern. Von unserem
Hotel geht es den gewohnten Weg zum nahen Stachus. Vorbei am Wittelsbacher
Brunnen und dem Maximiliansplaotz sind wir dann am Ausgangspunkt unserer
Führung, am Platz der Opfer des Nationalsozialismus an der Brienner
Straße. In seiner Mitte steht seit 1984 das Denkmal für
die Opfer der NS-Gewaltherrschaft, eine Säule mit ewiger Flamme.
Dahinter erinnert eine 18,5 Meter lange und 1,5 Meter hohe Tafel aus
Bronze ebenfalls an diese furchtbare Zeit, ebenso wie die im Boden
eingelassene Gedenktafel für die Leiden der Sinti und Roma.
Schräg gegenüber des Platzes liegt das ehemalige Wittelsbacher
Palais, in dem sich von 1933 bis 1945 das Hauptquartier und Gefängnis
der Münchner Gestapo befanden. Hier wurden viele Widerstandskämpfer
verhört und gefangen gehalten , u.a. Mitglieder der Weißen
Rose und Georg Elser. Letzterer hatte ganz allein ein Bombenattentat
im Bürgerbräukeller geplant und am 8.November 1939 auch
durchgeführt.
Jedes Jahr fand an diesem Tag eine Gedenkveranstaltung zum Marsch
auf die Feldherrnhalle statt. Hitler und die gesamte NS-Spitze war
daher versammelt. Doch leider hat Hitler den Ort zwanzig Minuten vor
dem Zeitpunkt des eingestellten Explosionszeitpunkts verlassen, weil
er wegen Nebels sein Flugzeug nach Berlin nicht benutzen konnte und
auf den Zug umsteigen musste. Elser wurde am 9.April 1945, nur wenige
Tage vor Kriegsende, erschossen.
Wir passieren das ehemalige Wohnhaus der angesehenen und wohlhabenden
Familie Bruckmann. Mit Hilfe, vor allem von Frau Elsa, ist es Hitler
gelungen, vom eher unbekannten Redner im Bürgerbräukeller
zum respektierten Mitglied der Münchner Gesellschaft aufzusteigen.
Im weiteren Verlauf der Brienner Straße Richtung Karolinenplatz
sehen wir auf beiden Straßenseiten eine Reihe repräsentativer
Gebäude, die allesamt von Nazi-Größen bewohnt und
aus Sicherheitsgründen mit unterirdischen Tunnels verbunden waren.
Dann sind wir am Karolinenplatz, dessen Obelisken wir schon kennen
und gehen weiter auf den Königsplatz zu. Dazwischen kommen wir
am ehemaligen Braunen Haus vorbei, der Parteizentrale der NSDAP in
München, einem früheren Adelspalais. Es wurde im Krieg zerstört
und heute ist hier seit 2015 das NS-Dokumentationszentrum.
Den Abschluss unserer Wanderung durch die NS-Zeit bildet der Königsplatz,
der von den Nazis in Königlicher Platz umbenannt wurde, Ursprünglich
ließ König Ludwig I. die Brienner Straße als Prachtstraße
ausbauen, die direkt von der Residenz zum Schloss Nymphenburg führt.
Der Königsplatz sollte dabei nach Athener Vorbild bebaut werden.
Und so stellt er sich auch uns dar, mit den Propyläen in der
Mitte und der Glyptothek und der Staatlichen Antikensammlung zu beiden
Seiten. Hitler jedoch baute ihn kräftig um, indem er den Führerbau
und ein Verwaltungszentrum zu beiden Seiten hinzufügte. Dazwischen
wurden zwei Ehrentempel eingefügt, Grabanlagen für die Gefallenen
des Novemberputsches. Im Krieg wurden diese Hitlerbauten bis auf die
Ehrentempel zerstört. Diese überstanden die alliierten Bombenangriffe
jedoch, weil man zu ihrer Tarnung Bäume auf die Dächer gepflanzt
hatte. Die Amerikaner sprengten sie später, aber noch heute kann
man die von Gras überwucherten Reste sehen.
Damit ist diese traurige Geschichtsstunde zu Ende und uns steht der
nicht eben kurze Weg zum Restaurant Seehof im Englischen Garten bevor.
Eine Volksbefragung hat die Wanderwilligen von den anderen getrennt
und ich habe mit dieser eher kleinen Gruppe den Bus bestiegen und
wir sind direkt zum Haus der Kunst gefahren, an das Südende des
Englischen Gartens und glaubten, von dort das letzte Stück noch
zu Fuß zu schaffen. Das stellte sich als Täuschung heraus
und letztlich haben wir zwei Taxis genommen und sind pünktlich
zum geplanten Mittagessen im schönen Restaurant am Kleinhesseloher
See angekommen. Und obendrein haben wir auch noch die Surfwelle gesehen,
wo verwegene Sportler mit den Wellen kämpfen. Die Wanderer waren
dann nach einer weiteren dreiviertel Stunde schließlich auch
da, nach einer Stippvisite im Lichthof der Ludwig-Maximilian-Universität
und am Geschwister-Scholl-Platz, wo das Weiße-Rose-Mahnmal mit
am Boden verstreuten Flugblätter aus Stein an die mutige Tat
von Hans und Sophie Scholl erinnert.
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Lichthof
der Ludwig-Maximilian-Universität
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Weiße-Rose-Mahnmal
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Die
Mittagspause im Garten des Restaurants Seehof, direkt am See, tut
uns gut, denn wir brauchen schon noch etwas Kraft, wenn wir auf dem
Weg nach Hause den halben Englischen Garten durchwandern, ehe wir
wieder eine Bushaltestelle erreichen.
Er gehört nämlich zu den größten städtischen
Gartenanlagen der Welt und hat 78 Kilometer Wanderwege. Den Namen
hat er erhalten, weil im Gegensatz zu den geometrischen französischen
Gärten die in England bevorzugte natürliche Landschaft bestimmend
ist. Seine Gründung geht auf den pfälzischen Kurfürsten
Karl Theodor zurück, der 1777 Bayern erbte und den wir schon
vom Stachus her kennen, der eigentlich Karlsplatz heißt.
Der erste Stopp nach ca einer halben Stunde Fußmarsch ist der
Chinesische Turm. Er verdankt seine Entstehung dem im 18.Jahrhundert
bestehenden Interesse an China. Er ist 25 Meter hoch und im Stil einer
Pagode erbaut. Er gilt als Wahrzeichen des Englischen Gartens und
ist Mittelpunkt des zweitgrößten Biergartens Münchens.
Ein mit ihm verbundenes Ereignis ist der sogenannte Kocherlball, wo
sich in Trachten gekleidete Hausmädchen jeden Sonntagmorgen um
sechs Uhr trafen und Volkstänze aufführten. Heute findet
dieses Ereignis nur noch einmal im Jahr statt. Dafür gibt es
aber viele andere Veranstaltungen, die sich den Chinesischen Turm
als Mittelpunkt aussuchen.
Wenige hundert Meter weiter sehen wir dann schon den Monopteros. Das
ist ein sechzehn Meter hoher Rundbau mit Säulen, der in der Antike
als Musentempel galt, auf einem ebenso hohen Backsteingerüst
ruht und von einem künstliche Hügel umgeben ist. Er wurde
von König Ludwig I. in Auftrag gegeben und von dem Architekten
Leo von Klenze gebaut. Ursprünglich war er zu Ehren der würdigsten
Herrscher Bayerns gedacht, aber im Lauf der Zeit wurde er zum Treffpunkt
von Alternativen und Hippies und wurde deshalb von den Münchnern
als Zeugnis für ihre Weltoffenheit umgedeutet.
Am Südende des Parks angekommen, wo am Haus der Kunst auch eine
Tram-Haltestelle ist, spaltet sich unsere Gruppe wieder in solche,
die noch nicht genug vom Wandern haben und diejenigen, die lieber
das öffentliche Verkehrswesen Münchens noch näher kennenlernen
wollen. Erstere, und das ist ungefähr die Hälfte, geht über
den schönen Hofgarten und den Odeonsplatz den gewohnten Weg zurück.
Mittlerweile sind wir schon zu guten Kennern der Münchner Innenstadt
gereift.
München,
Stadt der Kunst
Heute ist es weniger ein längerer Fußmarsch, der uns fordert,
sondern eher das Stehen, denn auf dem Programm lesen wir Lenbachhaus
und Alte Pinakothek.
Der direkte Weg zum Lenbachhaus ist wesentlich kürzer als der
gestrige entlang der Nazivergangenheit. Wir machen kurz Halt an der
Basilika St.Bonifaz, wo König Ludwig I. und seine Frau Therese,
die Namensgeberin des Oktoberfestwiese, ihre Grabmahle haben.
Der Brunnen davor, mit seinen Treppen, eignet sich gut für unser
Klassenfoto, das wir heute unbedingt noch machen wollen. Kurz darauf
sind wir dann am Königsplatz, der uns schon richtig vertraut
ist, und damit am Lenbachhaus, das die Städtische Galerie beheimatet.
Das repräsentative dreiflügelige Gebäude ließ
sich der "Malerfürst" Franz von Lenbach 1890 im Stil
einer toskanischen Villa bauen. Seine Bedeutung erlangte es vor allem
durch die herausragende Sammlung von Werken des "Blauen Reiter".
Um der ständig wachsenden Ausstellungen gerecht werden, wurde
2013 ein moderner Anbau von Norman Foster hinzugefügt.
Der
Begriff "Blaue Reiter" geht auf die Maler Wassily Kandinski
und Franz Marc zurück, die ihre Ausstellungen und Publikationen
seit 1912 unter diesem Namen veröffentlichten. Eine besondere
Rolle spielte dabei auch Gabriele Münter, die Lebensgefährtin
Kandinskis, deren Haus wir bereits in Murnau besucht haben. Dort hieß
es das Russen-Haus.
In dieser weltweit größte Sammlung der Kunst des "Blauen
Reiter" sehen wir nun eine Fülle einmaliger Gemälde,
darunter Werke von Wassily Kandinski, Gabriele Münter, Franz
Marc, August Macke und Paul Klee, um nur die Wichtigsten zu nennen.
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Selten
habe ich eine Ausstellung so interessant gefunden und wäre gern
noch etwas länger geblieben, aber der Gong zum Mittagessen im
Restaurant "Ella" des Lenbachhauses ruft uns zusammen. Und
diese Ella hat der künstlerischen Bedeutung des Ortes durchaus
entsprochen, so geschmackvoll ist sowohl das Menu als auch die Form
der Darreichung. Was man aus einem Fleischpflanzerl so alles machen
kann.
Und jetzt ist als nächster Programmpunkt die Alte Pinakothek
geplant, die durch weltberühmte Gemälde berühmt ist.
Doch nicht alle möchten gleich zwei Museen am selben Tag besuchen
und deswegen dürfen wir wählen. Entweder Pinakothek oder
freier Nachmittag in München. Ein Drittel ist Kunstbeflissen
und will sich diese Gelegenheit, viele berühmte Gemälde
aus allen europäischen Schulen zu sehen, nicht entgehen lassen.
Den anderen drücke ich ein Ticket in die Hand und nach wenigen
Stationen mit der Tram kann der "Après-midi libre"
und das "Lécher vitre" auf Münchens Einkaufsstraßen
beginnen.
Der
"Kusskuss"-Tag
Es waren wieder schöne Tage, die wir mit unseren französischen
Freundinnen und Freunden verbracht haben. Vielleich für einige
ein bisschen zu anstrengend, aber in einer Großstadt ist das
halt leider so.
Der Abreisetag ist gekommen und unsere Wege trennen sich wieder. Das
Damoklesschwert eines erneuten Streiks der Lufthansa ist Gott sei
Dank ein zweites Mal durch eine Einigung in letzter Minute wieder
abgewendet worden und so können wir heute Morgen entspannt auf
den Autobus Oberbayern warten, der unsere Marlychois zum Flughafen
bringt. Der uns liebgewordene "Kusskuss" ist nicht so entspann
wie in Vor-Corona-Zeiten, denn die Angst vor Ansteckung ist immer
da. Aber ein Taschentuch tut es ja auch.
Trotzdem hätten wir uns den Kusskuss vermutlich leisten können,
denn, wie sich sofort nach unserer Rückkehr zeigte, waren die
Voraussetzungen für unseren Corona-Wettbewerb bereits gelegt.
Er endet mit Frankreich : Deutschland = 6 : 6 Corona-Fälle.
Gott sei Dank sind die Kranken nach relativ mildem Verlauf alle wieder
wohlauf.
Vive
l'amitié franco-allemande.
À bientôt, nos amis.
Herzlichen Dank an Hermann für seine lebendigen und interessanten
Berichte über den Besuch aus Marly im Mai und die Kulturreise
nach München im September. So können wir noch einmal "eintauchen"
in unsere schönen Jumelage-Erlebnisse!
Alle Berichte und aktuellen Termine sowie eine Kurzfassung der letzten
Ereignisse könnt Ihr auch auf unserer Homepage in größerem
Format und in Farbe ansehen unter:
http://www.freundeskreis-marly-le-roi.de/aktuelles.htm.
Wir
danken unserem Webmaster Hartmut Schmidt für die Gestaltung des
Info-Blattes und die stets pünktliche Aktualisierung der Ereignisse.
Mit sonnigen Herbstgrüßen
Eure Sybille
Redaktion: Sybille Schmidt, Layout und Webmaster: Hartmut Schmidt
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